3 Jahre sind vergangen

Exakt drei Jahre sind heute vergangen, als ich am Flughafen München stand und eine ungewisse Reise nach Kos unternommen habe. Drei kurze, aber auch lange Jahre. Auf der einen Seite fühlt es sich an, als wäre das erst letztes Jahr passiert, auf der Anderen fühle ich mich, als ob ich schon länger hier wäre. Ich erinnere mich noch genau, wie aufgeregt ist damals war. So wirklich wußte ich ja nicht, was mich genau erwartet. Man bereitet sich zwar vor (immerhin hatte ich ein dreiviertel Jahr Zeit von meiner Entscheidung bis zur Umsetzung), aber der letzte Schritt ist dann doch immer irgendwie ein Schritt ins Ungewisse. 

Mein Fazit nach drei Jahren: meine Entscheidung habe ich nie auch nur einen Moment lang bereut. Im Gegenteil: ich bin dankbar und sehr froh darum, diesen Schritt gegangen zu sein. Letzten Endes war es gar nicht so "mutig" wie Viele denken. Meiner Meinung nach ist es eher, dass so ein Schritt nicht in das allgemeine "Bild" unserer deutschen Gesellschaft passt. Wir sind aufgewachsen und erzogen worden, dass Sicherheit das A und O ist. Ein sicherer Job und Geld verdienen. Alles Andere ist weniger gesellschaftsfähig. "Sicherheit": Geld verdienen, für das Alter vorsorgen etc. Mit Anfang 20, nach dem Schulabschluss kann man ja noch "Dummheiten" machen und einfach mal so drauf los ins Ausland gehen. Mit Anfang 40 wird so etwas dann schon sehr skeptisch beäugt. Da kommen dann Themen wie "die ist anscheinend mitten in der Midlife-Krise", "wie naiv kann man sein", "die geht doch nur nach Griechenland, weil die sich da dumm verliebt hat" usw. Alles das habe ich gesehen und erlebt. Und die Wenigsten haben es mir persönlich gesagt. Wer mit mir persönlich über seine Bedenken gesprochen hatte, dem habe ich zugehört und dann meine persönliche Situation erklärt. Viele Dinge konnten in solchen Gesprächen geklärt werden: nein, ich habe keine Midlife-Krise, nein ich bin nicht naiv und nein, ich gehe nicht wegen irgendeinem Typen nach GR. Andere Dinge, wie das Thema "Sicherheit" kann ich nicht ganz weg diskutieren. Und da bin ich auch weiterhin "deutsch" - ich vergesse meine Zukunft nicht. Ja, ich will im Heute und Jetzt leben, aber ich denke auch an meine Zukunft. Etwas weniger vielleicht als früher, aber sie ist nicht vergessen. 
Für Alle, die mich scheitern sehen wollten: tut mir leid. Ist nicht passiert. Und wenn es passiert wäre, wäre das auch in Ordnung gewesen. Ich habe nie den Anspruch an mich selber gehabt, dass es unbedingt klappen muss hier. Es war ein Versuch. Ein Versuch ohne großes Risiko für mich persönlich. Ich wußte nicht, ob ich hier arbeiten kann und ob mir die Mentalität auf Dauer auch noch gefällt. Oder ob es eben einfach nur eine Urlaubsstimmung ist, wenn man denn dann mal so ein-, zwei- bis viermal im Jahr hier nur kurz ist. Entspannt ist, die Sonne, das Meer und den Strand genießen kann. Für mich persönlich war es nicht nur Urlaub. Für Jetzt habe ich einen Ort gefunden, an dem ich mich wirklich wohl fühle. Trotz aller Widrigkeiten, die die aktuelle Situation mit sich bringt. 
Schauen wir mal, was dieses Jahr noch so bringen wird. Ich bin weiterhin gespannt. 

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