Ein etwas verspätetes neues gutes Jahr Euch Allen!

Etwas verspätet wünsche ich Euch allen noch ein gutes neues, gesundes und zufriedenes Jahr! Und nein, ich sage nicht "auf ein besseres neues Jahr". Ehrlich war ich ein wenig geschockt, wie oft ich dies doch in sozialen Medien wie auch in privaten Nachrichten gelesen habe. Ja, 2020 war sicherlich für uns Alle nicht einfach, aber es gab doch sicherlich für die Meisten von uns auch schöne Zeiten dabei. Augenblicke, in denen man zur Ruhe kommen konnte, sich besinnen konnte, besondere Momente mit den Liebsten verbringt (wenn auch nicht persönlich, aber hey, wir haben die Möglichkeiten heute wenn es auch nicht dasselbe wie eine persönliche Umarmung ist), sich neuen Hobbys widmen konnte, neue Dinge entdecken konnte. So manch Einer hat verborgene Talente in sich entdeckt. Also macht 2020 nicht so schlecht. Es wird uns allen als ein hartes Jahr mit vielen neuen Erfahrungen in Erinnerung bleiben, aber wachsen wir nicht genau daran? Entwickeln wir uns nicht genau so weiter? An neuen Herausforderungen und neuen Erfahrungen? 
Für mich war 2020 definitiv auch ein besonderes Jahr. Es war hart, aber nicht schlecht. Ich habe wiederum viele neue Menschen kennenlernen dürfen und Einige von diesen sind mir fest ans Herz gewachsen. Einige Bekannte haben sich als Fake heraus gestellt. Das ist nichts Besonderes oder Neues und der Lauf des Lebens. Ich persönlich trage da nichts nach, sondern schließe einfach persönlich ab. Ärgern? Fragen warum? Wozu? Persönliche Energie ist da schlichtweg falsch verschwendet. 
Ich bin dankbar für die Menschen, die mir nahe sind. Gerade jetzt im Lockdown merke ich wieder, dass ich nicht alleine bin. Ich bin wirklich froh, dass mein Experiment "damals" so gut ausgegangen ist. Ehrlich gesagt wusste ich nie, was daraus wird. Ich kannte Kos etwas und ich wusste in Etwa, was mich hier arbeitsmässig erwarten wird. Und ich war mir nicht wirklich sicher, ob dies ein Leben für mich sein wird. Dass ich die erste Saison durchhalten werde, stand für mich außer Frage. Das war immer ein Ziel - durchhalten, komme was wolle. Aber ob ich danach noch hier sein möchte oder meinen Urlaub hier verbringen wollen würde? Ich wußte es nicht. Und in gewisser Weise war auch das ein Risiko: meinen geliebten Urlaubsrückzug über Jahre zu verlieren. 
Es ist nicht so gekommen. Inzwischen bin ich fast 3 Jahre hier. Wow - 3 Jahre. Ich fühle mich hier zu Hause. Ich fühle mich angekommen. Meine Freunde sind hier (die meisten). Es ist so schön im Winter mit dem Fahrrad am Strand lang zu fahren, während die Winterschwimmer immer noch ihre Bahnen ziehen und ich aus Deutschland immer nur Schlechtwetternachrichten bekomme. Ich liebe das Meer und ich bin so glücklich, dass ich nur 5 Minuten zu Fuß benötige um am Meer zu sein. 

Meine griechischen Skills lassen nach wie vor etwas zu wünschen übrig, auch wenn sie jetzt nicht sooo schlecht sind. Sie könnten aber besser sein. Ich wollte eigentlich jetzt im Winter einen Kurs belegen, hat sich mit Lockdown aber erledigt. So lerne ich eben weiter für mich selber. Und mit meinen Freunden. Besonders hervorheben möchte ich da eine Person: Maria. Sie hilft mir wirklich enorm und gibt sich Mühe. Danke Maria an dieser Stelle! Und ich lerne auch langsam mehr Traditionen kennen. Natürlich werde ich hier immer eine Ausländerin bleiben, aber alleine der Versuch die griechische Sprache und Gegebenheiten zu lernen, bringt eine gewisse Akzeptanz. Damit bin ich zufrieden. Ich wundere mich über Menschen, die sich "beschweren", dass sie nach über 30 Jahren in einem Ort, noch als Ausländer betrachtet zu werden. Das wäre in Deutschland in einem kleinen Dorf nicht anders. Und letztlich sind wir das doch auch? Wir sind aufgewachsen mit einer anderen Kultur und Mentalität. Je offener wir sind, desto mehr werden sie uns akzeptieren - als Menschen. Nicht als Griechen. Ich persönlich möchte nicht sagen, dass ich griechisch bin. Ich mag gewisse Traditionen, die Musik, die Mentalität, die Natur... aber bin ich deshalb gleich griechisch? Nein - ich akzeptiere meine Status als "ξένος" "Ausländerin". Ich bleibe die, die ich bin. 

Ganz allgemein: wir sind jetzt bis zum 18.01. im Lockdown. Zu den Weihnachtsfeiertagen wurden kurz Shops und Friseure etc. geöffnet. Shops nur mit "click away", was heißt man musste vorher bestellen und dann abholen. Friseure natürlich auch nur mit Termin. Nachdem mein Friseur auch normalerweise nur mit Terminen arbeitet, habe ich über die Feiertage verzichtet einen Termin zu bekommen. Großer Fehler. Ich brauche dringend einen Haarschnitt. Nun ja, auch dafür wird sich eine Lösung über kurz oder lang finden. Zumindest habe ich keine kurzen Haare und kann sie zusammen binden. 
Tja und der Rest - mir fehlen die Restaurants und Cafés. Und Bekannte sehen. Meine Freunde kann ich sehen (Abstand natürlich), aber diese einfachen Treffen irgendwo in einer Bar, Restaurant oder Café? Das fehlt mir. Ohne Wertung: es ist eben nicht zu ändern. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt. 

Alles Liebe für Euch! Habt einen tollen Start!

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