Der "Lockdown" wurde wie erwartet verlängert bis 7.12.. Die Hoffnung starb sozusagen zuletzt. Es fühlt sich an wie als Kind: "Du musst um 21 Uhr zu Hause sein". Um Erlaubnis fragen, wenn man nach
draußen gehen möchte. "Wo gehst Du hin?" (2 - Supermarkt, das ist die Nummer, die man angeben muss, wenn man einkaufen möchte) "Was machst Du?" (6-körperliche Betätigung, die man angeben muss, um
mit dem Hund spazieren zu gehen oder einfach nur sich bewegen möchte). Es nervt mich dann doch ein wenig um ehrlich zu sein.
Aber ich bin froh hier zu sein. Ausgiebige Radtouren stehen auf dem Programm, solange das Wetter gut ist. In der Sonne ist es auf der Süd-Terrasse ab 11 Uhr zu heiß. Auf der anderen Terrasse
friere ich. Meine Wohnung hat sozusagen zwei Klimazonen. Ich bin glücklich, sie gefunden zu haben. Wirklich gesucht habe ich nicht, aber ich hatte Jedem meiner Freunde gesagt, dass
ich nicht 100 % glücklich mit der alten Wohnung bin. Und wie es dann manchmal so kommt - schwups war meine Traumwohnung da. Ich habe wirklich einen Platz gefunden, den ich mein "zu Hause" nennen
kann. Hier fühle ich mich wohl, auch jetzt im Winter. Vorher war es eher ein Platz zum schlafen. Nun kann ich morgens auf meiner Terrasse in himmlischer Ruhe und mit Sonnenschein meinen Kaffee
genießen. Wenn es denn dann nicht regnet. Auch hier ist endgültig mit dem 4. Advent der Winter eingekehrt. Es schüttet zwischenzeitlich aus Kübeln, gibt aber immer noch helle und sonnige
Abschnitte. Mit grauem Novemberwetter in Deutschland nicht zu vergleichen. Hier gefällt mir der Regen sogar. Solange er sich denn nicht über Tage hält.
Jetzt, ohne den täglichen Weg zur Arbeit, fällt mir erst auf, dass ich "aufs Land" gezogen bin. Der nächste große Supermarkt ist 2,5 km entfernt (ok, für richtige Landeier ist das noch ein
Klacks) und selbst der nächst gelegene Minimarkt ist im Winter gut 1,5 km weit weg. Alles machbar, nur bei Regen ohne Auto etwas unbequem. So merke ich erst, wie ich mich doch an das Stadtleben
in den letzten Jahren gewöhnt hatte. Sowohl hier als auch in Deutschland. Fehlte etwas im Haushalt, musste ich nur schnell raus und ums Eck. Wahrscheinlich fällt mir der Unterschied auch jetzt
nur auf, da man ja im Lockdown nicht einfach mal so fix vor die Tür geht. Maske auf, sms schicken und am Besten alles mit einer sms erledigen.
Hoffen wir mal, dass der Spuk irgendwann vorbei ist. Ab und an mal in eine Bar, Restaurant oder Kaffee zu gehen wäre schon schön. Und ein Friseur wäre langsam toll.
Schauen wir mal, was die nächsten Tage und Wochen so bringen. Ich freue mich auf eine ruhige Weihnachtszeit hier.
Noch ein Hinweis: wenn ihr in Kontakt mit mir treten möchtet, schickt mir eine Nachricht über die Facebook-Seite (https://www.facebook.com/SusannsneueWelt), da ich Eure Kommentare hier zwar lesen
kann, aber keine e-Mail angezeigt bekomme.
Lasst es Euch gut gehen und habt hoffentlich eine tolle Vorweihnachtszeit!
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elke noisten (Mittwoch, 02 Dezember 2020 04:08)
ich liebe deine berichte hier, danke! bleib gesund