Nun ist auch unsere Saison vorbei. Letztendlich kam es vorhersehbar aber doch plötzlich. Eigentlich wollten wir noch ein, zwei Touren machen, aber irgendwie wollte das kein Gast mehr. Somit war
unsere letzte Tour keine "gefühlte" letzte Tour. Schade. Das habe ich wirklich etwas vermisst. Dieses "Abschied-nehmen" vom Sommer ist schon immer irgendwie etwas Besonderes. So kam der Abschied
sehr plötzlich und dieses Jahr ist der Winter (wettermässig) quasi direkt nach Arbeitsende eingetreten. Ob das jetzt nur ein Gefühl meinerseits ist oder es Tatsache ist? Das Wetter ist jetzt
"Winterwetter" - tagsüber in der Sonne immer noch angenehm warm bzw. sogar im windstillen Bereich für mich zu heiß (meine Terrasse heute vormittag - puh), aber im Schatten bzw. abends sehr
frisch. Ich wundere mich immer wieder über die Touristen, die immer noch in kurzen Hosen und Tops flanieren, während ich mit langer Hose und Jacke fröstele. Ich scheine eine extreme Frostbeule zu
sein.
Es war eine kurze, aber für mich fast "normale" Saison. Dadurch, dass ich auf dem Boot gearbeitet habe, war mehr Zeit und ich habe längeren Kontakt zu Menschen gehabt, die mir Fragen stellen
konnten. Seit wann ich auf Kos bin und warum. Interessanterweise denkt die Mehrheit, ich wäre der Liebe wegen nach Kos gegangen. Naheliegend. Nein, das war nicht der Grund für mich. Der Grund
war, dass ich mich wie viele Urlauber hier immer gleich "zu Hause" gefühlt hatte. Wie oft war ich auf Kos und habe gedacht "das ist so schön, ich will bleiben" und habe im nächsten Moment gesagt
"sei nicht dumm, das ist Urlaub - Leben auf Dauer ist etwas Anderes". Tatsächlich hätte ich nie meinen Job aufgegeben, um nach Kos zu gehen. Ich hatte einen tollen Job, den ich jahrelang sehr
gern gemacht habe. Die Änderungen, die dann mehr oder weniger plötzlich auf mich zu kamen, konnte und wollte ich nicht mit tragen. Daher hatte ich mich entschieden, das Unternehmen zu
verlassen. Erst dann habe ich beschlossen, eine Saison auf Kos zu arbeiten. Andere machen eine Weltreise, ich versuche eben etwas Anderes. Aus der "einen" Saison sind inzwischen drei geworden.
Und auch wenn es nicht immer einfach ist, möchte ich bleiben, da Kos definitiv mein "zu Hause" geworden ist. Meine Liebe gilt dem Meer, der Sonne, der Natur und den Menschen hier. Anfangs hatte
ich ein wenig Probleme mit dem "easy going" (es war nicht möglich Pläne für den nächsten Abend zu machen), inzwischen bin ich so "akklimatisiert", dass ich selber oft erst kurz vorher entscheide,
ob ich irgendwo hin gehe oder nicht. Ich erinnere mich noch, dass genau Das mein größtes Problem war, als ich hierher kam um zu arbeiten. Dass ich nicht ein, zwei Tage vorher planen
konnte.
Nun, ich bin hier angekommen, der Winter ist da (zumindest abends wenn die Sonne weg ist, ist es recht frisch inzwischen), die Wohnung ist geputzt und im Moment lege ich quasi einfach nur die
Füsse hoch und entspanne. Keine Termine, keine Verpflichtungen. Ich weiß, dass dies nach ein paar Tagen auch langweilig wird. Somit lassen wir uns überraschen, was der Winter mit sich
bringt.
Kleines Covid-update: ab heute ist auch hier Maskenpflicht überall, sobald man das Haus verlässt. Wir haben wenige Fälle in Kos glücklicherweise, aber die Vorschriften gelten nun mal für Alle in
Griechenland. Jetzt wo es kälter wird, finde ich die Maske auf dem Fahrrad auch gar nicht so schlimm. Es fühlt sich nur etwas befremdlich an, mit der Maske überall herum zu laufen und sie dann
abzusetzen, wenn man im Restaurant/Bar sitzt. Es gibt zudem eine Ausgangssperre zwischen Mitternacht und fünf oder sechs Uhr (ich glaube es ist 5 Uhr, aber da ich um diese Zeit normalerweise eh
nicht auf der Straße bin, habe ich das nicht so geprüft).
In diesem Sinne wünsche ich Euch Allen eine tolle Winterzeit! Bleibt gesund!
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