Seit gestern arbeite ich nun schon wieder ganze 2 Monate. Nach wie vor bin ich "Crew-Mitglied" auf dem Eva Boot. Nach den ersten 2 Wochen haben wir beschlossen, die Archangelos Michael nicht zu
bringen. Man darf nicht vergessen, dass es einige Kosten mit sich bringt so ein Boot für Ausflüge fertig zu machen (Crew, TÜV, Versicherung, Lizenzgebühren...). Niemand wusste Ende Juli, wie sich
die Saison entwickeln wird. Kos hat bisher sehr viel Glück und wir sind nach wie vor verschont von Infektionen des "C-Viruses". Wir geben uns Alle hier große Mühe, dass dies auch so bleibt. Ganz
kurz nur zu den aktuellen Regeln: Restaurants und Bars müssen um Mitternacht schließen und dürfen erst um 7 Uhr früh wieder auf machen. In allen Shops ist Maskenpflicht. In den Hotels wird es
unterschiedlich gehandhabt: von Masken- und Handschuhpflicht am Buffet und "selber nehmen" bis Maskenpflicht und es wird Einem das was man mag aufgetan über eigene App und Bestellungen per App.
Gerade das mag für Einige erstmal "kompliziert" klingen, aber ehrlich? Da lieg ich am Pool, pack das Handy aus, ruf die App auf, bestelle mir mein Glas Wein und schwupps bekomme ich es gebracht.
Klingt doch gar nicht mal verkehrt. Alle, die bezüglich der "Technik" skeptisch sind: lasst Euch mal drauf ein und probiert es. Ich persönlich finde die Speisekarten in Tavernen über den QR-Code
super (auch wenn sich das in Kos nicht durchgesetzt hat bisher) - einmal gescannt, hat man sie auf dem Handy. "Wollen wir nachher noch in die Bar XY gehen?" "Hm, haben die auch Mojito?" "Warte,
ich gucke mal in die Karte." :-) Oder ich entscheide mich, in die Taverne zu gehen und kann vorher schon mal gucken, was ich essen möchte. Finde ich persönlich recht praktisch.
Ich arbeite also seit 2 Monaten täglich vor mich hin. Trotzdem das Boot für welches ich hauptsächlich arbeite, nicht startet, darf ich nun als Crew Mitglied auf dem anderen Boot arbeiten. Mein
normaler Alltag gestaltet sich somit so, dass ich morgens aufstehe, beim "einchecken" auf dem Boot mich um die in Corona-Zeiten erforderlichen Papiere kümmere und den ganzen Tag mit an Bord bin
und dort mit anpacke. In den vergangenen 2 Monaten habe ich viel Neues gelernt. Mir gefällt die Arbeit auf See und es macht mir wirklich Spaß. Auch wenn es ab und an anstrengend ist. Als alter
"Bürohengst" ist es eine tolle Erfahrung körperlich zu arbeiten. Wenn ich abends erschöpft bin, ist es eine positive Erschöpfung - der Körper ist müde, nicht der Geist.
Auch in diesem etwas verrücktem und unsicheren Jahr habe ich meine Entscheidung nach Kos zu gehen nicht bereut. Nach wie vor fühle ich mich sehr wohl hier. "Einfach" war dieses Jahr bisher wohl
für Niemanden. Jeder musste sich auf neue Situationen einstellen und nach wie vor sind die Zeiten unsicher. Wie es für mich persönlich weiter geht, kann ich aktuell nicht sagen. Im Moment arbeite
ich bis die Saison vorbei ist und dann mache ich mir Gedanken um die Zukunft und was genau ich im Winter machen werde. Wie üblich werden wir arbeiten, bis es sich nicht mehr lohnt. Das kann in
1-2 Wochen sein oder in 1-2 Monaten. Wir werden es sehen.
Um auch hier nochmal die klassischen Standardfragen zu beantworten:
- ich arbeite aktuell nur in der Sommersaison und war auch im Winter komplett auf Kos
- nein, ich bin nicht der Liebe wegen nach Kos gekommen, sondern quasi "mutterseelenallein" (ok - man könnte sagen, ich bin wegen der Liebe zu Kos nach Kos gegangen, aber das wird ja meist nicht
gefragt)
- ja, ich spreche inzwischen ein wenig Griechisch
- das Wetter im Winter ist oft angenehm, kann aber auch unangenehm (feucht kalt) werden ;-)
Hoffen wir mal für Kos, dass wir noch einige Wochen an "Saison" haben werden. Ich werde berichten.
Kalinixta :-)
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Decher Nicole (Dienstag, 13 Oktober 2020 11:20)
Liebe Susann,
Ich bin auch gerade auf kos und genieße die Zeit.
Allerdings nur wegen Urlaub und muß morgen nach zwei Wochen zurück fliegen.
Mich interessiert das Leben hier. Miete. Medizinische Versorgung, Job usw.
Jedesmal wenn ich auf kos bin geht es mir gut.
Sonnige Grüße. Nicole