Vor knapp 3 Wochen hat für uns die Saison begonnen. Anfangs habe ich nur etwas bei unserem Schwesternschiff ausgeholfen, inzwischen arbeite ich aber wieder voll. Liebe Sommersaison, liebe 7-Tage-Woche: ich bin wieder da :-).
Die zweite Saison fühlt sich anders an. Ich weiß, was auf mich zukommt, mein "Welpenschutz" vom letzten Jahr fällt weg und von Anfang an bin ich gefordert. Leider war das Wetter dieses Jahr anfangs nicht so ganz auf unserer Seite. Auch wenn es tagsüber meist sonnig und in der Sonne sehr warm war, am Abend wurde es oft noch sehr frisch. Zwischenzeitlich habe ich wirklich meine komplette Winterausrüstung benötigt die ich hier so zur Verfügung habe. Es ist manchmal schon lustig, Menschen in kurzen Hosen, Shirts und Flip Flops vorbei laufen zu sehen, wenn man selber dick eingepackt mit einer Daunenjacke da steht und selbst dann noch friert. Allerdings macht es durchaus einen Unterschied, ob man einfach mal so durch die Stadt läuft oder den ganzen Abend am Hafen am Meer steht. Die Luftfeuchtigkeit dort kriecht gerne mal durch alles durch. So sehr ich meinen Job mag - diese Zeiten sind kein Zuckerschlecken. Tagsüber im Hafen brennt die Sonne auf den Kopf, abends wird es frisch. Aber die Wetteraussichten sind gut, somit wird es einfacher und angenehmer.
Wie geht es mir jetzt, was hat sich geändert? Letztes Jahr war ich die "Neue", für mich persönlich war es ganz klar ein Versuch. Ich wußte nicht, ob mir das Leben hier gefällt oder ob ich nicht nach einer Saison sage: "war nett, aber doch lieber nur für Urlaube". Oder worst case: "Ist ja furchtbar hier, nie wieder." Nun habe ich mich vorerst entschieden, hier auf Kos zu bleiben. Ich mag das Leben hier, ich mag die Menschen, ich mag meinen Job. Ich fühle mich inzwischen mehr dazugehörig als letztes Jahr. Das meine ich im positiven Sinne. Mir ist das letztes Jahr gar nicht so aufgefallen, aber das Verhalten Vieler mir gegenüber hat sich gefühlt für mich jetzt verändert. Ich fühle mich akzeptiert als Eine von ihnen und nicht mehr nur als die "Neue" und schauen wir mal, wie lange sie durchhält. Letztes Jahr war noch alles neu und spannend für mich, nun ist es schon Alltag geworden. Ein Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen, wie es Jeder von uns kennt, egal in welchem Land, an welchem Ort. Wer kennt nicht die Tage, wenn man morgens aufsteht und partout keine Lust hat, zur Arbeit zu gehen? Diese Tage gibt es bei mir auch. Aber dann sehe ich wieder die positive Seite: ich darf am Meer an einem wunderschönen Ort arbeiten. Ich habe die Möglichkeit, einfach einmal spontan an den Strand zu fahren. Und wenn es wirklich einmal einen Zeitpunkt gibt, an dem ich keine Lust habe, fahre ich ganz bewußt mit offenen Augen zur Arbeit und freue mich über die Schönheit auf dieser Insel. Mir gefällt die Natur hier, ich mag die Menschen und habe inzwischen meinen eigenen kleinen festen Freundeskreis und viele Bekannte vor Ort. Zudem lerne ich jeden Tag neue, interessante Menschen kennen. Menschen, die im Urlaub häufig offener und kontaktfreudiger sind, als sie es vielleicht zu Hause wären. Das ist das Leben, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht hatte und ich bin froh, dass ich das leben kann und darf.
Ich freue mich übrigens über jeden Besuch am Hafen von Euch. Auch vor allem von Denen, die ich bisher nicht persönlich kennenlernen durfte. Und wer uns weiterempfehlen möchte: wir sind auf Facebook oder TripAdvisor unter "Archangelos Michael Sailing" zu finden.
Und wie immer: Anregungen, Feedback, Fragen - schreibt mir einfach.
Sonnige fröhliche Grüße!
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