Die zweite Saison steht in den Startlöchern

Viel zu lange ist es her, dass ich mich gemeldet habe. Ich gelobe Besserung!

Was ist passiert in den letzten drei Monaten? Wie berichtet habe ich einige Wintermonate in Deutschland verbracht. Ich habe die Zeit sehr genossen, vor allem hatte ich Zeit meine Familie und viele Freunde und Bekannte zu treffen. Die letzten Wochen waren allerdings auch recht arbeitsintensiv, da ich meine Wohnung renoviert und ein wenig verschönert habe. Die Wohnung ist nun vermietet, allerdings komplett möbliert und nur auf Zeit. Ich habe somit nicht alle Zelte abgebrochen. Mir gefällt das Leben auf Kos, aber die Verdienst-Möglichkeiten sind nun einmal sehr schwierig hier. Den Sommer 6 Monate, 7 Tage die Woche arbeiten und im Winter keinen Job haben - das wird sehr knapp. Ich werde sehen, wie es mittelfristig weitergeht. Zuerst einmal steht der Sommer vor der Tür. 

 

Ich war tatsächlich froh, die Monate in Deutschland verbracht zu haben, da gerade die Wintermonate im letzten Winter hier auf Kos wettertechnisch nicht schön und vor allem auch für die Insel und Einwohner sehr schwierig waren. Um es genau zu sagen: Kos ist sozusagen im Regen "ersoffen". Im Gegensatz dazu hatte ich einen schönen Winter mit viel Sonne und Schnee. Ich bin nun seit einem Monat wieder auf Kos und habe die Zeit bisher sehr genossen. Für mich neu ist, wie schnell es dann doch wieder geht, dass die Saison vor der Tür steht und wie spürbar das ist. Gefühlt schlagartig begegnet man wieder fremden Menschen und die Restaurants und Tavernen öffnen. Zumindest in der Stadt, woanders sind die Bürgersteige noch hoch geklappt. Wann die Saison für mich wieder startet, weiß ich noch nicht. Ich gehe im Moment davon aus, dass ich in etwa 2 Wochen wieder anfangen werde. Ich bin gespannt, wie es mir dieses Jahr ergehen wird. Inzwischen weiß ich ja, was in etwa auf mich zukommt. Ich werde die nächsten freien Tage also bestmöglich genießen und hoffe, dass sich das Wetter einigermassen hält. Der März war recht schön, aber letzten Samstag hat es kräftig geregnet und gestürmt. 

 

Viele in Deutschland fragen mich, wie es denn um meine griechischen Sprachkenntnisse steht. Es wird immer besser, aber ich muss tatsächlich zugeben, dass es eine sehr schwere Sprache für mich ist. Da meine eigenen Ansprüche diesbezüglich recht hoch sind, bin ich selber ein wenig unzufrieden mit mir, dass ich nach 8 Monaten hier die Sprache immer noch nicht beherrsche. Ich verstehe zwar inzwischen durchaus Einiges, aber sprechen fällt mir nach wie vor schwer. Zudem ich um Grammatik einen gaaaaanz großen Bogen mache (auch in der deutschen Sprache). Allerdings merke ich jetzt, dass mein Basiswortschatz zwar vorhanden ist, aber mir eben die Grammatik fehlt. Stellt Euch einfach vor, ihr kennt "ich spreche", wisst aber nicht "Du sprichst". Und nun stellt Euch ein Gespräch vor und ich will sagen "Du sprichst", kenne aber nur "ich spreche". Es funktioniert tatsächlich irgendwie zusammen mit Händen und Füssen. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich immer noch Menschen hier kennenlerne, die kein Englisch sprechen. Denn in diesen Situationen bin ich gezwungen Griechisch zu reden und das hilft mir persönlich ungemein. Selbstverständlich kommt es dabei immer wieder zu sehr lustigen Situationen. Wenn man eine Sprache lernt, muss man sich erlauben Fehler zu machen. Erst heute hat mich ein Grieche darauf aufmerksam gemacht, dass ich mal wieder eine für mich recht lustige Grietsch (Griechisch-Deutsch)-Wortkreation geschaffen habe, die ich tatsächlich unbewusst angenommen hatte. Wenn etwas spontanes passiert, habe ich früher "ups" verwendet. Im Laufe der letzten Saison habe ich das für mich irgendwie automatisch abgewandelt (ohne es von Irgendjemandem anderen gehört zu haben), das ist einfach passiert. Und ein totaler Automatismus. Soweit, so gut und nicht weiter schlimm. Aber als er mir sagte, was meine Wortkreation übersetzt heißt, musste ich doch sehr lachen. Wie gefühlt Alles in der griechischen Sprache hat es auch mehrere Bedeutungen. Er hat mir zuerst die nicht anzügliche Bedeutung gesagt. "Dübel". Ich stelle mir eine Situation in Deutschland vor, man rempelt versehentlich Jemanden an und der sagt: "Dübel, Entschuldigung". Über andere Bedeutungen werde ich jetzt hier nicht schreiben... ;-) Mir ist so etwas nicht peinlich, ich kann herzlich darüber lachen. Das passiert nun mal, wenn man eine fremde Sprache lernt und auch wenn man sich in einer fremden Kultur bewegt. Auch wenn Griechenland Europa ist, ist es eine andere Kultur als die in der ich aufgewachsen bin. Kos ist ein Ort, der vom Tourismus lebt, daher ist es hier wirklich einfach, als Fremder "anzukommen". Zu bleiben wird eine andere Herausforderung. Ich habe das "Experiment" hier eine Saison zu arbeiten letztes Jahr gemacht, weil ich mich als Tourist hier viele Jahre lang sehr wohl gefühlt habe. Und ganz bewusst habe ich das als Experiment gesehen. Aber alles in Allem gefällt mir das Leben hier und ich weiß, dass es auch Schattenseiten gibt. Also lasse ich mich nun auf eine zweite Saison ein und werde sehen, was passiert. Wie bereits gesagt, ich halte Euch auf dem Laufenden. 

 

Und wie immer, wer Fragen oder Anregungen hat, ihr wisst ja. 

 

 

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