Ende der Saison

Ich dachte nicht, dass es noch so viele Tage bzw. Wochen dauern wird, bis ich sage: die Saison ist beendet. JETZT ist sie beendet für uns und mich. Wir hatten am 29.10. den letzten Tagestrip. Eine der schönsten Touren, die ich persönlich erlebt habe. Vielleicht auch, weil ich nicht wirklich arbeiten musste. Ich konnte es als Gast genießen, auch wenn ich selbstverständlich mit anpacke, wenn ich Arbeit sehe. Immerhin haben wir alle ein halbes Jahr jeden Tag viele Stunden zusammen gearbeitet. Mein Fazit: ich habe ab und an gekämpft, aber darauf hatte ich mich eingestellt. Kämpfen müssen wir doch alle irgendwann mal, egal wo und wie. Ich bin nach wie vor zufrieden und glücklich hier. Ich fühle mich hier "daheim angekommen". Ich habe die griechische Kultur und Mentalität ein wenig besser kennengelernt. 

Ich habe die Saison "geschafft", ich habe durchgehalten. Manchmal war es tatsächlich ein "Durchhalten". Im Nachhinein sage ich: "the best summer I ever had". Wie soll ich es ausdrücken: gerade zum Schluß habe ich gejammert "ich will Urlaub, ich will aufhören", aber letztendlich - es war eine super Zeit. Ich konnte viele Erfahrungen sammeln, viele Menschen kennenlernen und hatte trotz Arbeit eine tolle Zeit. Auch wenn es manchmal anstrengend ist und ich kaum Zeit für mich selber hatte, ich bin sehr froh, dass ich so tolle Kollegen hatte. Natürlich geht man sich mal auf den Keks, aber das ist meiner Meinung nach normal. Immerhin verbringt man mehr Zeit mit den Kollegen als mit dem Partner und der Familie. Gerade hier während einer Saison mit einer 7-Tage-Woche. 

Ich bin stolz auf mich, dass ich es geschafft habe. Einen komplett anderen Job zu machen, in einem fremden Land. Mich auf etwas total Neues einzulassen. Und ich habe es nicht nur geschafft, ich bin immer noch zufrieden und glücklich mit meiner Entscheidung. Ich hätte nichts Anderes machen wollen. 

Nach der letzten Tour ging es für mich am Dienstag den 30.10. erst einmal zu diversen Restaurants und Hotels, um dort den Saisonabschluss zu feiern. Am Mittwoch bin ich dann umgezogen, da ich eine größere und günstigere Wohnung gefunden habe. Interessant, was sich trotz Allem an Krims Krams in 7 Monaten ansammelt: Geschirr, Töpfe, Bettzeug - eben alles, was mir fehlte. Trotzdem hat alles zusammen in ein Auto gepasst. Das war der schnellste Umzug, den ich je gemacht habe - und ich bin oft umgezogen. Heute habe ich mich nun in der neuen Wohnung vernünftig eingerichtet, geputzt und gefühlt den ganzen Tag Wäsche gewaschen. Eine eigene Waschmaschine ist schon etwas Feines. Die Wäschereien hier sind zwar günstig und schnell, allerdings war es gerade in der Hauptsaison manchmal schwierig für mich, da ich außer Handtücher und Bettsachen nichts habe trocknen lassen. Somit musste ich die Sachen immer zeitnah abholen und noch aufhängen. Wenn die Wäscherei in der Hauptsaison stark besucht war, hat dies zeitlich manchmal mit meinen Arbeitszeiten nicht funktioniert. 

Wie geht es weiter für mich? Ich werde nun einfach einmal einige Tage entspannen. Menschen treffen, von denen ich einige die ganze Saison nicht gesehen habe und irgendwann nach Deutschland fliegen. Wie es dann weiter geht, weiß ich noch nicht genau. Es gibt einige Ideen, ich halte Euch auf dem Laufenden. 

Das Wetter war zwischenzeitlich sehr herbstlich und auch teilweise wirklich frisch. Seit heute ist der Sommer wieder da. Sonne und 25 Grad. Optimal um ein wenig spazieren zu gehen, Orte zu besuchen, die ich die gesamte Saison nicht gesehen habe und einfach einmal die Seele baumeln lassen.

Die Bürgersteige sind hochgeklappt, die Saison ist vorbei. Genauso wie ein weiteres Kapitel meines Lebens. Mal sehen, was ich aus all diesen Erfahrungen machen werde. Mir geht es gut und ich bin sehr zufrieden

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